
60.000 Gedanken pro Tag
Vor über 10 Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wir bis zu 60.000 Gedanken pro Tag denken. Heute geht man sogar von noch mehr Gedanken aus – teilweise über 70.000 oder gar 80.000. Das ist eine ganze Menge, wie ich finde. Leider sind dabei über 80% jeden Tag gleich. Manche sagen, dass sich 95% der Gedanken wiederholen.
Wir denken also tagtäglich identische Gedankenmuster und wundern uns, weshalb immer wieder bestimmte Dinge in unser Leben treten. Kein Wunder, denn die verbleibenden 5% bewussten Gedanken „kämpfen“ gegen 95% unbewusste Gedanken. Das ist ein wenig wie David gegen Goliath.
Keineswegs soll uns das entmutigen – im Gegenteil. Wir sind stärker als wir denken und genau da liegt das Hauptproblem. Wir denken uns schwach. Jeden Tag sagen wir uns unbewusst bestimmte Glaubenssätze, wie z.B. „…ich bin nicht gut genug…“. Da diese Glaubenssätze unbewusst in unserem Kopf kreisen, sind wir und dessen nicht bewusst. Also versucht unser Unterbewusstsein diesen „Auftrag“ zu unserer Zufriedenheit zu realisieren, also zu beweisen, dass „…ich bin nicht gut genug…“ wahr ist. Es passieren (schon wieder) Fehler, die uns verwundern und wir keine Erklärung für unser Bewusstsein haben, wieso uns das immer wieder geschieht.
Je mehr wir auf unsere Gedanken achten und uns bewusst werden, was wir denken, desto mehr haben wir die Chance, zu ändern, was wir denken. Das ist allerdings leichter gesagt, als getan, denn nicht nur unser Körper, sondern auch unser Denken hat bestimmte Gewohnheiten.
Unser Gehirn ist darauf programmiert, Energie zu sparen und Routinen automatisch ablaufen zu lassen. Wir müssen also nicht jedesmal beim Zähneputzen darüber nachdenken, dass wir erst die Zahnbürste nehmen, dann Zahncreme in gewünschter Menge darauf platzieren, den Wasserhahn aufdrehen, den Bürstenkopf mit der Zahncreme nass machen und dann 2 Minuten lang in kreisenden Bewegungen alle unsere Zähne putzen… Ihr wisst, was ich meine…
Jeder, der einen Führerschein hat und Auto fährt, kann sich sicher noch daran erinnern, wir sehr wir uns auf jede Kleinigkeit konzentriert haben, als wir das erst Mal hinter dem Steuer saßen. Nach vielen Jahren (Fahr-)Erfahrung steigen wir (ganz automatisch) ein und fahren los. Jeder Handgriff passiert automatisch und wir müssen nicht mehr darüber nachdenken.
Um diese Automatik für uns zu nutzen, können wir anfangen uns selbst zu beobachten, was wir tagtäglich denken. Damit wandern die Gedanken vom Unterbewusstsein ins Bewusstsein. Dort und nur dort können wir sie verändern. Sowohl unser Gehirn, als auch unser Bauch-Hirn denken ständig und tauschen sich aus. Wir können unseren Beispiel-Glaubenssatz „…ich bin nicht gut genug…“ mit unserem Bewusstsein ändern und sogar umkehren. Wir machen uns dazu die Emotion, das Gefühl bewusst, das wir fühlen, wenn wir diesen Glaubenssatz denken.
Jetzt suchen wir Beweise, die gegen den „alten“ Glaubenssatz sprechen, ihn also aufheben. Das kann mithilfe von Erinnerungen oder besser mit einem Tagebuch geschehen. Je mehr Beweise wir finden, um den neuen Glaubenssatz „…ich bin gut genug…“ zu bestätigen und die positiven Emotionen wirklich zu fühlen, desto mehr wird der neue Glaubenssatz den alten ersetzen, bis er ganz verschwindet.
Diese Beweise können beispielsweise sein:
- ich habe jemandem geholfen
- ich habe etwas gut gemacht
- ich wurde gelobt
- …
Diese Übung steigert das positive Gefühl und damit auch das Selbstvertrauen in uns. Mit der Zeit werden wir immer mehr Punkte finden, bis wir den neuen, positiven Glaubenssatz wirklich glauben. Damit haben wir unsere Persönlichkeit verändert.
Letztendlich können wir uns den nächsten Gedanken / Glaubenssatz ins Bewusstsein rufen und ihn ins Positive umkehren. Wir haben die Macht unser Denken und unser Unterbewusstsein zu verändern.
Liebe Grüße
Swen