
Eins mehr …
Gewohnheiten sind manchmal schwer zu erreichen, denn sie sollen ja langfristig in unserem Leben Einzug halten. Zudem gibt es gute und schlechte Gewohnheiten. Je mehr gute wir in unserem Leben etablieren, desto besser passt dieses Leben zu unserem inneren Idealbild des Lebens, das wir wirklich leben wollen.
Dieses Idealbild hängt natürlich von vielen Faktoren ab und ändert sich im Laufe der Zeit. Wir werden jedes Jahr älter – oder wie ich es lieber bezeichne: weiser…
So sind z.B. Dinge, die früher einmal wichtig und unverzichtbar waren, heute nicht einmal einen Gedanken wert. Dennoch oder gerade deshalb lohnt es sich, einen genaueren Blick auf dieses Thema zu lenken.
Wie lange dauert es, bis man sich eine neue Gewohnheit angeeignet hat? Wie viele Wiederholungen braucht man, damit es zu einer Gewohnheit geworden ist? Dazu gibt es diverse Aussagen. Eine der bekanntesten stammt aus dem Buch „Outliers“ von Malcom Gladwell, das im Jahre 2008 erschienen ist. Dort wird beschrieben, dass in der Regel 10.000 Wiederholungen nötig sind, bis wir eine neue Gewohnheit etabliert haben. Mehr dazu in meinem Blogeintrag „Gewohnheiten“.
Ein schlauer Mensch hat auf die Frage „Wie lange muss man diese neue Gewohnheit beibehalten?“ geantwortet: „Für immer…“ 🙂
Diese 10.000 Wiederholungen können eine sehr lange Zeit dauern. Mir persönlich ist das – ehrlich gesagt – zu lange und erscheint damit unerreichbar. Das demotiviert mich eher… Deshalb habe ich mir die Aussage „…für immer…“ zu Herzen genommen und daraus Folgendes gemacht:
Meine Strategie bzw. Herangehensweise ist so einfach, dass sie von vielen erst einmal belächelt wird. Sie lautet:
Eins mehr…
Für mich spielt der innere Schweinehund eine Rolle, der auf meiner Schulter sitzt und jeden Tag alles kommentiert, was ich tue. Aus meiner Sicht sind die Schritte, um an mein langfristiges Ziel zu kommen und gleichzeitig eine neue (gute) Gewohnheit zu schaffen, gerade klein genug, wenn der innere Schweinehund still bleibt. Er bemerkt also die Veränderung gar nicht, denn sie ist (für ihn) zu klein.
das z. B. beim täglichen Schreiben des Dankbarkeitstagebuchs, dass ich nicht den Druck habe, bis ans Lebensende täglich schreiben zu müssen, sondern nur heute und dann noch einmal mehr, also morgen…
Morgen ist es das selbe.
Und übermorgen auch.
So wird der bewusste, analytische Teil des Gehirns ausgetrickst, denn die „Hürde“ ist so klein, dass das Ego nicht interveniert. (Und der innere Schweinehund auch nicht)
Genau das ist das Geheimnis der langfristigen Gewohnheiten.
Dazu gibt es eine kleine Geschichte einer alten Dame, die von New York nach Boston zu Fuß gelaufen ist. Das sind ca 1.000 km Entfernung. Als sie bei der Ankunft in Boston von einem Reporter gefragt wurde, wie sie das geschafft hat, antwortete sie: „Ich habe immer nur einen Fuß vor den anderen gesetzt…“

Ich habe nicht versagt. Ich habe mit Erfolg 10.000 Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen.
Thomas Edison
Siehe auch: Meinen Beitrag zum Thema: Gewohnheiten
Titelbild: Kind and Curious von Unsplash